Briefkopf
Dompfarre St. Stephan

Kunstprojekt von Gottfried Helnwein im Stephansdom

  • Fastenzeit - Ostern - Pfingsten 2024
  • Aschermittwoch, 14. Februar bis zur Langen Nacht der Kirchen am 7. Juni 2024

Der österreichische und international renommierte Künstler Gottfried Helnwein gestaltet auf Einladung der Dompfarre St. Stephan und mit Zustimmung des Domkapitels in diesem Jahr die Kunstinstallation für die österliche Bußzeit und den Osterfestkreis bis über Pfingsten hinaus. Die alte Tradition des Fastentuches als Verhüllung der Altarbilder wird seit einigen Jahren in St. Stephan jeweils von zeitgenössischen KünstlerInnen über den ganzen Osterfestkreis ausgedehnt. Sie stellt eine Einladung und ein Angebot dar, die zentrale christliche Botschaft mit der zeitgemäßen Sprache der Kunst den Menschen über eng gesteckte konfessionelle Grenzen hinaus zu vermitteln.

In jeweils drei großformatigen Triptychon-Darstellungen wird das christliche Zentralgeheimnis von Jesu Tod, Auferstehung und Geistaussendung inszeniert, wie es ausdrücklich im allen christlichen Konfessionen gemeinsamen Glaubensbekenntnis (Credo) formuliert wird: 

  1. Abstieg (Hinabgestiegen) in das Reich des Todes
  2. Auferstehung (Auferstanden) von den Toten
  3. Aus(Sendung) des Heiligen Geistes

Für die Fastenzeit wird in liturgisch violetten Bildtönen vor dem Hochaltar das Antlitz Jesu des Turiner Grabtuches nach unten gerichtet zu sehen sein. Auf den beiden seitlichen Kredenzaltären sind Motive des „Memento mori“ mit in der christlichen Ikonographie oft zitierten Totenschädeln platziert, die auf die Vergänglichkeit des Menschen hinweisen: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist, und zum Staub wieder zurückkehren wirst.“

Das vollständige Motiv des Grabtuches von Turin, das ja seit 25 Jahren den Tabernakel des Wiener-Neustädter-Altares ziert, wird so gleichsam halbiert. Die Vorderseite der Körperdarstellung wird um 90 Grad gedreht, um so den Abstieg zu den Toten anzudeuten.

Am Karsamstag wird dann das zweite Triptychon das zentrale christliche Glaubensgeheimnis der Auferstehung Christi vor dem Hochaltar im jugendlichen, aber schon von der Kreuzigung und den Wundmalen gezeichneten Christus erkennen lassen. Vor der gewaltigen und alle Gerechten erlösenden Kraft des Auferstandenen wird das strahlende goldene Licht den Sieg des Lebens über den Tod unterstreichen.

Kurz vor Pfingsten wird bis zur Langen Nacht der Kirchen in einem dritten Triptychon die Geistaussendung durch rötliche Flammen des Heiligen Geistes auf den vielen dargestellten Menschen gezeigt. Auf diese Weise bestimmt die Hoffnung auf das Heil für Alle den Altarraum.  

  • Triptychon: Motiv vor dem Hochaltar gehängt 5 x 10 Meter
  • Vor den beiden Kredenzaltären im Altarraum gehängt 1,5 x 3,2 Meter
  • Der Künstler stellt seine Bilder, wie er selbst betont, „um Gottes Lohn“ zur Verfügung.
  • Die Produktionskosten werden von der Edith-Haberland-Stiftungund weiteren nicht genannten Sponsoren getragen.

 

Dompfarrer Toni Faber

Fastentuch 2024